Köln- Morgen erscheint das Album „Badapapapaa“ offiziell im Handel. Ich hatte die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit Angela Puxi. Ich war sehr an diesem Gespräch interessiert, nachdem ich die neue CD „Badapapapaa“ bereits in der vergangenen Woche vorgehört hatte. Die Komponistin, Saxophonistin und Sängerin dieser Jazz CD lebt mitten im Ruhrgebiet in Duisburg. Wobei diese Stadt wahrlich nicht als Jazz Hochburg gilt, sondern eher durch den Zoo, die Industrie und den Meidericher SV bekannt ist. Ich kenne die Stadt, habe Freunde dort und im Dezember noch ein Konzert im Kleingartenverein gespielt. Für mich ist die Ruhrgebiet Stadt keine Unbekannte.
Mein nettes Gegenüber verleitet mich dann auch sofort zu meiner erste Frage. Angela Puxi hat ja in Arnheim studiert: „Wo sind denn Deine stärksten Verbindungen zu anderen Jazzmusikern und der Jazzszene, in NRW oder in Holland?
Angela Puxi: “ Meine Kontakte sind in erster Linie hier in NRW und durch Volker Dorsch meinen Ko-Produzenten auch ein wenig in Richtung Köln, in erster Linie wegen dem Studio. Wobei die Jazzszene für mich nicht so wichtig ist, sondern eher die Musiker meiner Band, mit denen ich dieses schöne Album produziert habe. Und die Bandmitglieder sind über ganz Nordrhein Westfalen verteilt. „
Die Stücke auf ihrem Album sind ja alles Eigenkompositionen und deshalb frage ich Sie: „Woher kommen denn die Ideen für die Stücke?“
Angela Puxi:“Alles was ich mache und was ich um mich herum erlebe hat eine musikalische Bedeutung. Und so sind alle meine Stücke, letztlich Bestandteil der Dinge, die ich erlebe, die mich umgeben und die ich erfahre.“
Da mich persönlich der Album Titeltrack „Badapapapaa“ sehr an den Song „Come with me now“ der brasilianischen Jazzmusikern Tania Maria erinnert, frage ich sie:“ Wer sind denn Deine musikalischen Jazz Vorbilder? Welche Musiker haben Dich denn am meisten geprägt? „
Nach kurzer Überlegung sagt Angela Puxi : „So ein richtiges musikalisches Vorbild habe ich überhaupt nicht. Ich könnte einige Saxophonisten nennen, deren Musik ich gut finde. Das ist zum Beispiel Maceo Parker oder Kirk Whalum. Aber so ein richtiges Vorbild habe ich eigentlich nicht. Und dabei interessiert mich auch nicht die Technik, sondern eher nur die Musik als Gesamtbild und das Ereignis, das sich damit verbindet . Ich habe nie versucht, jemanden zu imitieren. Mir war von Anfang an wichtig, meinen eigenen Sound und Stil zu entwickeln und dann, wenn mir ein Lied durch den Kopf ging, durch mein Instrument zu singen.“
„Bist Du denn mit Deinem Album zufrieden, oder besser gefragt, spiegelt es Deine Vorstellungen komplett wieder? Oder musstest Du Kompromisse eingehen?“ frage ich Sie.
Sie lacht und sagt:“ Nein gar nicht. Diese Arbeit hat mich sehr glücklich gemacht und mit Volker Dorsch habe ich einen tollen Menschen und Musiker kennen gelernt. Er ist ein wunderbarer Pianist und er versteht meine Gedanken und meine Ideen so gut, das es wirklich eine wunderbare Zusammenarbeit ist. Und auch die anderen Bandmitglieder haben sich so toll eingefügt. Es hat alles genial gut gepasst und wir verstehen uns alle sehr gut.“
Das hört sich für mich gut an und wirkt auch sehr überzeugend und so frage ich:“ Also wird es nicht bei diesem Album bleiben? Hast du schon neue Pläne? „
“ Nein es wird nicht nur bei dieser Band und diesem Projekt bleiben. Volker Dorsch und ich haben auch schon Ideen für ein „Nordic Jazz“ Projekt.“ lächelt leicht verschmitzt und sagt weiter: „Aber das ist ein anderes Thema. Jetzt freuen wir uns erst einmal auf die Erscheinung unseres Album und hoffen, das es von vielen Menschen gehört wird.“ Lacht und fährt fort: “ Und das es natürlich gekauft wird.“
Nun sage ich: “ Das sollte bei der Qualität dieser Scheibe wohl nicht das Ding sein, denn ich finde es Klasse. Aber nächste Frage. Gibt es eine Tour?“
Angela Puxi:“ Aktuell ist noch nichts geplant. Jedoch wäre für die Band das beste und wichtigste, wenn wir jetzt unsere Songs live spielen könnten. Die Band ist nach der harten Studioarbeit heiß auf Gigs. Es wäre schön wenn wir dieses Album auf die Bühne bringen können. Der eine oder andere Termin zeichnet sich bereits ab. Da ich bisher das Booking allein und auf Anfrage gemacht habe, fehlt mir aktuell der Kontakt zu Veranstaltern und wenn man im Studio arbeitet bleibt kaum Zeit Konzerte zu organisieren. Ich hoffe natürlich das in Sachen Booking etwas passiert.“
„Angela, auf deiner CD höre ich ja einen sehr wunderbaren Studiosound. Was können denn Deine Fans erwarten? Wird das auf der Bühne live genau so klingen.“
„Na klar“ sagt Angela Puxi voller Überzeugung und fährt fort:“Das im Studio ist die Band. Die sind alle dabei. Mit Bläsersatz und wir werden das auf jeder Bühne auch so spielen. Es kommt natürlich auf die Location an, denn nicht überall ist der Sound perfekt. Unser Anspruch ist aber das wir unseren Sound und Groove genauso umsetzen wie auf der CD.“
Angela Puxi ist ein angenehmer Gesprächspartner, der ruhig und gelassen und geduldig meine Fragen beantwortet. Die nächste Frage lautet:“ Machst Du denn auch eine Radio Promotion Tour für die CD?“
Angela Puxi:“Ja ich habe schon anfragen für Interviews und auch vom WDR Funkhaus Europa in Köln. Aber so viel ist es bisher auch wieder nicht. Dann habe ich auch einige Anfragen von der Jazz Presse und da freue ich mich drauf.“
Wir haben natürlich noch über ein paar Kleinigkeiten aus und jenseits der Musikwelt gesprochen. Im Sinne wer von uns beiden, wen kennt und wer welche musikalischen Vorlieben hat. Doch ich denke das ist für die breite Öffentlichkeit eher unrelevant. Ich freue mich mit Ihr über „Badapapapaa“ und wünsche ihr sehr viel Erfolg damit und entlasse sie mit der Frage: „Was wäre das wichtigste für Dich in den nächsten Wochen?“
Angela Puxi: „Wie gesagt, die Band möchte spielen. Wir brauchen Kontakte und Veranstalter und Publikum das uns live hören will. Wir freuen uns auf die den ersten Auftritt und die Fans die wir bereits haben. Und jeder neue Fan ist uns willkommen.“
Mir bleibt mich zu bedanken und Euch lieben Lesern kann ich die CD beruhigt ans Herz legen. Ja und wenn es Termine gibt verspreche ich die zu verkünden.