„Sunday in bed“- coole Scheibe – abchillen mit Vol.7 von Clubstar

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"Sunday in bed" Album CD
"Sunday in bed" Album CD

Köln – Die Herbst- und Wintertage in denen es lange dunkel bleibt stehen uns allen ins Haus.Das sind die Tage an denen man Sonntags auch schon mal länger liegenbleibt. Auf welche Weise man einen ganzen langen Sonntag im Bett verbringt, ist selbstverständlich Glaubenssache.
Ich höre dann gerne Musik, die die Ohren verwöhnt und hin und wieder den Geist ein wenig provoziert. Für diese schönen Momente bin ich auf die Compilation-Serie „Sunday in Bed“ gestossen.Die ist lässig, aufregend, zeitlos modern und abwechslungsreich.

Aber jedermanns Sache ist das nicht.

“ ‚Sunday in Bed‘ verleitet eher zum Aufstehen, denn zum Liegenbleiben…“

urteilt Ingo Möller, Vine Produkttester für Amazon über „Sunday in Bed, Vol. VI“. „Die einzelnen Stücke an sich sind nicht schlecht, erfüllen die Erwartungen an eine Zusammenstellung dieses Mottos aber leider nicht.“

Da wir konstruktiver Kritik durchaus offen gegenüberstehen, geben wir zu, dass sowohl das visuelle Konzept mit den nur dürftig bekleideten jungen Damen wie auch Titel und Claim: Sunday in Bed „“ Crazy Sounds for lazy Lovers… dem großen Missverständniss Tür und Tor öffnet.

Das findet übrigens auch die Redaktion von

SPIEGEL ONLINE: „Sunday in Bed wirkt wie all die anderen Designer-Mix-Tonträger mit flauschiger Schubidu-Pilates-Schwurbel-Musik, die in Boutiquen und Coffee-Shops an der Kasse Staub fangen. Erstaunlicherweise ist diese Ausgabe aber gelungen. Zwei Männer names Schmidt fügten dafür unaufgeregte, aber auch überraschende Songs zu einer kurzweiligen Collage zusammen.“

In der Tat verstehen wir unsere Serie nicht als musikalische Kräutersauna, in der einem farbloses New Age oder Lounge in Verbindung mit Vogelgezwitscher das Gehirn wegsaugt… Und von Kuschel Rock bis Kuschel Klassik drängt sedativer Schrott unablässig in geradezu besorgniserregender Hülle und Fülle auf den Markt. An diese Schlange stellen wir uns garantiert nicht hinten an…

Und „“ ja! Zugegebenermaßen schlagen wir uns oft und laut auf die Schenkel, wenn Artists wie Serge Gainsbourg, The XX, Frank Ocean oder Bloc Party via „Sunday in Bed“ von den Musik-Profis und Geschmackspolizisten unter Easy Listening einsortiert werden.

Ja, das Konzept ist nicht ohne Ironie, wobei allerdings eines klar gesagt werden muss:

In einer besseren Welt als dieser wäre all die Songs, die wir für Sunday in Bed herausfiltern, längst im Mainstream gelandet. Wie heißt es so schön dazu bei South Park: „Wir sind der Meinung, Kanada hat sich oft genug für Brian Adams entschuldigt…“

Club Star präsentiert 25 Records Compilation: Sunday in Bed, Volume VII!

CD 1. Wir starten mit einer hinreißenden Bearbeitung des Barry Whites Klassikers „Love Theme“ von Orchestral Maneuvres In The Dark, holen dann den grandiosen Toddla T aus dem Sheffilder Underground, verkuppeln den Neo-Soul-Heroen Mayer Hawthorne mit der anbetungswürdigen Jesse Ware, lassen Tortured Soul „“ die Gilles Peterson einst als die Zukunft der House Music bezeichnete „“ mit „We like Tequila“ ganz doppelbödig (!) sehr hübsch und sehr böse sein. Es folgt Nick Waterhouse, der swingende Darling der Rythm & Blues Szene, dann Horrorshow mit einem Cross Over aus Rap und Beach Boys-Sound.

Wir haben die brasilianischen Ikonen Artur Verocai und Caetano Veloso dabei, Amos Lee – der war in den USA immerhin No. 1 der Billboard Charts „“ mit der Hippie Hymne „Flower“ – und als Abschluss den 18 minütigen Track „Druck“ von Richard Wahnfried aka Klaus Schulze, der in den 80gern wie kein anderer für die weltweit bewunderte Berliner Elektro Szene stand. „Druck“ gehörte jahrelang zum Standart-Repertoire der Münchner Schnösel-Disco P1. Ja und? – der Track von 1981 ist ein unanfechtbares Meisterwerk!

CD 2. Opener ist „Outlines“ von Alunageorge, dem Traumduo der britischen Dubstepper.

Dann die New Commer Kan Wakan aus L.A. mit einer Mixture aus Walker Brothers und France Galle, sehr opulent, sehr gut arrangiert. Es folgen Temples, eine der interessantesten jungen Rockbands. Malia und Boris Blank (der Schnautzbart von Yello) mit druckvoll-elegantem Synty-Pop. Trombone Shorty, der für seine Version von „Be my Lady“ die berühmteste Band von New Orleans, die Meters, nach langen dreißg Jahren wieder zusammen ins Studio holte. William Fitzsimmons, einer der neuen Stars der Singer/Songwriter-Fraktion. Im letzten Drittel eine Electro-Strecke mit dem 14 minütigen „Hold the Line“ als Höhepunkt. Etienne de Crecy hat den Track im Jahr 2000 produziert, keiner war damals experimentierfreudiger als er, keiner hatte mehr Style. Achten Sie auf das wunderbare Sample von Esther Phillips. Und am Ende: FGTH, die Un/Vergessenen…
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Sunday in Bed ist ein Vater/Sohn Projekt von Leo (1990) und Stefan (1956) Schmidt.

Labelcopy Sunday in Bed Vol. 7
CD1
1. Orchestral Manoeuvres In The Dark – Dream Of Me (Based On Love’s Theme)
2. Toddla T – Worst Enemy (Switch Remix)
3. Mayer Hawthorne – Her Favorite Song – With Skit
4. Tortured Soul – We Like Tequila (Original)
5. Nick Waterhouse – Hands On The Clock
6. Horrorshow – Nice Guys Finish Last
7. Myron & E – Going In Circles
8. Sweet Coffee – My Moon
9. Bossacucanova – Adeus America (feat. Os Cariocas, Oscar Castro Neves & Wilson Simoninha)
10. Arthur Verocai – Tupa Tupi
11. Caetano Veloso – Manhatã (Para Lulu Santos)
12. Bonobo – First Fires feat. Grey Reverend
13. Amos Lee – Flower
14. DJ Shadow – I’ve Been Trying
15. Richard Wahnfried – Druck

CD2
1. AlunaGeorge – Outlines
2. Husky Rescue – Sunrider
3. Kan Wakan – Forever Found
4. Temples – The Guesser (Claudius Mittendorfer)
5. Malia & Boris Blank – Smouldering Ashes
6. The Foreign Exchange – The Moment (Album Version)
7. Trombone Shorty – Be My Lady
8. The Real Fake Mc- My Old Turntable (Jazzy Fresh Remix)
9. William Fitzsimmons – Took
10. White Denim – A Place To Start (Tom Schick & Jeff Tweedy at The Loft in Chicago)
11. Clara Hill – Just Let Me Know (Original)
12. Classixx – Hanging Gardens
13. Sally Shapiro – I Dream With An Angel Tonight (Lovelock Remix)
14. Etienne de Crecy- Hold The Line
15. Frankie Goes To Hollywood – San José (The Way)

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74