In einer Rede vor der UN-Vollversammlung in New York hat Vietnams Premierminister Nguyen Tan Dung die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zu verstärkten Anstrengungen gegen Krieg und Hunger in der Welt aufgerufen. „Trotz des technischen Fortschritts der letzten 100 Jahre und der einhergehenden Verbesserungen der Lebensbedingungen sind wir weit von einer sicheren, friedvollen, glücklichen Welt ohne Hunger entfernt. Viele Regionen in der Welt sind weiterhin von Unruhen, Konflikten und Kriegen bedroht“, erklärte Premierminister Dung. Mit dieser Meinung steht der vietnameische Premier sicher nicht allein da, denn auch in Deutschland leben viele Menschen, die diesem Wunsch entsprechen.
Sorge über Konflikt im Ostasiatischen Meer
Dung verwies in seiner Ansprache auf die aktuellen Konflikte im Mittleren Osten, Nordafrika, der Koreanischen Halbinsel und die Territorialstreitigkeiten im Ostasiatischen Meer. Auf der Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 (UNCLOS) und der Deklaration über einen Verhaltenskodex im Südchinesischen Meer (DOC) drückte Vietnams Premierminister Dung seine Hoffnung auf die Implementierung eines international gesetzlich bindenden Verhaltenskodex (COC) aus. Die „Declaration of Conduct of Parties in the South China Sea“ vom 04.11.2002 verpflichtet die Parteien zur Zurückhaltung, zu friedlicher Konfliktlösung sowie zur Respektierung der freien Schiff- und Luftfahrt in und über dem umstrittenen Seegebiet. Ferner beobachtet Vietnam mit Sorge die derzeitige Situation in Syrien. Der Einsatz von Chemiewaffen im Einsatz gegenüber der Bevölkerung in Syrien wird scharf verurteilt.
Stärkung der Rolle der UN und seines Sicherheitsrats gefordert Premierminister Dung forderte in seiner Rede eine stärkere Rolle der Vereinten Nationen und seines Sicherheitsrates. „Der Sicherheitsrat ist der Dreh- und Angelpunkt, einen Konsens für eine friedliche Völkergemeinschaft zu bilden“, so Dung.
Weitere Anstrengungen bei Armutsbekämpfung und Umweltschutz notwendig In seiner Rede verwies Premierminister Dung auf bemerkenswerte Fortschritte bei der Bekämpfung der Armut durch die Millenniums-Entwicklungsziele. „Dennoch sind 40% des globalen Reichtums in den Händen von nur 1% der Bevölkerung. Über eine Milliarde Menschen sind vor extremer Armut betroffen“, mahnte Dung. Die Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen sind acht Entwicklungsziele (Millennium Development Goals, MDGs) für das Jahr 2015, die im Jahr 2001 von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Vereinte Nationen, der Weltbank, des IWF und dem Entwicklungsausschuss Development Assistance Committee der OECD formuliert worden sind. Premierminister Dung erinnerte daran, dass ärmere Menschen und Länder wesentlich zum Wohlstand der reicheren Nationen beigetragen hätten.(Quelle Ots)
Teilnahme an Friedeneinsätzen der UN
Vietnam tritt als verlässlicher Partner sowie als verantwortungs-volles Mitglied in verschiedenen internationalen Organisationen auf. „Vietnam ist bereit, sich an Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen zu beteiligen und für eine nachhaltige Entwicklung sowie Wohlstand der Menschheit einzutreten“, betonte Premierminister Dung.