Prost Wahlzeit, oder besser Prost Mahlzeit habe ich gerade eben gedacht, als ich in der Zeitungsröhre ein dichtes Bündel Zeitschriften vorfand. Aus der Röhre gezoppt entnahm ich die BILD.Eine Kostenlose Sonderausgabe zur Wahl. 41 Millionen Exemplare mit der Aufforderung an die Bürger zur Urne zu marschieren.
Du lieber Himmel was für ein mieser Druck. Im Innenteil kommen die Politiker und Slogans im Druck so was von blass daher, das einem ganz elend wird beim Anblick dieser Bilder. Man sieht, unser Einer ist so ein billiges Material in Zeiten der Tablet PC gar nicht mehr gewohnt. In der Süddeutschen, der Welt, ja selbst der Bild, wird man am PC von Hochglanz Fotos und Videos fast erschlagen und jetzt sowas. Diese Ausgabe in deren Top Teil, uns die ollen Sackjesichter von Kohl und Schröder zur Wahl inspirieren sollen, schreit ja förmlich nach der Mülltonne.
Die armen Unternehmen wie Haribo, DHL, die Deutsche Bank und andere, die so viel Werbe Kohle in das sinnlose Käseblättchen investiert haben. Leute, Leute. Ich will nicht wissen mit wieviel Millionen sich politische Parteien an dieser unnötigen Schmonzette beteiligt haben. Da wandern Millionen in die Tonne. Für nichts und wieder nichts. Das was ich da sehe entspricht in etwa dem Niveau des abgelaufenen Wahlkampfes. Grotten schlecht und keiner Mehrheit fähig. Shit happens!
Die Jugend hat es gestern im ZDF bei „Login“ ziemlich gut auf den Punkt gebracht,warum uns viele Politiker nicht mehr motivieren zur Wahl zu gehen. In der ZDF Mediathek zur Nachlese empfohlen.
Umgehen werden wir das Fiasko Wahlverweigerung nur per Wahlpflicht mit einem Feld: Keine der politischen Kandidaten entspricht meiner Meinung. Dann hätten wir es endlich mal mit der Realität der Wählermeinung zu den politischen Entscheidungen zu tun. Alles andere deuten ja alle Parteien nur nach eigenem Gusto. Zum kotzen daneben!
„Lasst uns ähnlich dem Schweizer Vorbild in wichtigen Dingen zum Volksentscheid kommen,“sagt da einer. Ich stimme dem zu, denn wäre ein probates Mittel die Entscheidungen des Souverän zur Kenntnis zu nehmen. Ach so das war jetzt kein Bundestagspolitiker der das sagte.Schade.
Ich verstehe inzwischen Verweigerer, die genau wissen das ihre Stimme in den nächsten vier Jahren ständig missbraucht würde. Ich bin da ziemlich ignorant und ich komme damit klar, empfinde es in Wahrheit aber auch als mangelhaft, denn 50 % der gefällten Entscheidungen entsprachen in keiner Weise meiner Meinung.
Wählen gehen? JA. Dafür benötige ich eine solche BILD Aufforderung nicht.
Meine Forderungen sind andere.“¨Ich bin für die Abschaffung von Werbeplakaten im Wahlkampf.“¨Ich bin gegen jegliche Geldverschwendung und Werbung in der Art der Bildzeitung.“¨Egal welche Partei meine Stimme bekommt, ich erwarte,das sich das in den kommenden Jahren verändert.“¨Bin mal gespannt welche Partei das schafft und wann sich die erste Partei formiert, die eine ganzheitlichen futuristischen Ansatz vorträgt, der aufzeigt, in welche Richtung wir uns in den nächsten 10 Jahren bewegen wollen.
Und ehe ich es vergesse, diese Veränderungen wären nur möglich, wenn das Wahlrechtsalter auf 14 Jahre herabgesetzt würde. Genau dann, ginge den etablierten Parteien der aller Werteste auf Grundeis. Denn dann würden sie ohne Politik mit Visionen, Millionen von Wählerstimmen nicht bekommen, über deren Köpfe hinweg, sie aktuell Bildungspolitik und andere wichtige soziale Entscheidungen treffen.