Köln – Das Hochwasser steigt. In Rodenkirchen müssen viele Urlauber den Campingplatz Berger räumen, denn seit gestern steht der Rodenkirchener Leinpfad wieder unter Wasser. Tendenz steigend. Im Kölner Süden haben wir mindestens drei Hochwässer in der Wintersaison.
Aktuell verfasste der BUND einen offenen Brief in der auf einen wichtigen Umstand hingewiesen wird.
Hochwasserrückhalt am Rhein zwanzig Jahre im Verzug „“ BUND fordert Auenrevitalisierung statt geflutete Städte.
Glücklicherweise scheint sich das derzeitige Rheinhochwasser nicht zu einem Extremereignis auszuwachsen. Denn für ein Extremhochwasser sind die rheinanliegenden Bundesländer immer noch schlecht gewappnet: „Die bislang vorhandenen Hochwasserpolder am Oberrhein und die Deiche unterhalb von Iffezheim bewältigen nur ein Hochwasser, das statistisch gesehen ein Mal in 150 Jahren vorkommt. Ausbauziel ist ein 220jährliches Hochwasser. Bei einem „Extremhochwasser“ – ähnlich wie in der Elbe im Sommer 2002 – würde es entlang des Rheins zu Deichbrüchen mit enormen Schäden kommen“, so die Voraussage von Paul Kröfges, stellv. Sprecher des Arbeitskreises Wasser im BUND Nordrhein Westfalen.
Dass sich die Gefahr von katastrophalen Hochwasserabläufen am Rhein erheblich verschärft hat, liegt vor allem daran, dass während der letzten 200 Jahre über 90 Prozent der Auen entlang des Rheins beseitigt worden sind.
Der BUND fordert deshalb, dass den Sonntagsbekenntnissen der Politik und den gesetzlichen Vorgaben im Wasserhaushaltsgesetz, in den Landeswassergesetzen sowie in den Naturschutzgesetzen zum naturnahen Hochwasserrückhalt endlich Taten folgen müssen „“ zum Nutzen der hochwasserbedrohten Menschen ebenso wie zur Entwicklung der Artenvielfalt am Rhein.
Wegen der mangelhaften Vorsorge von Behörden und Politik hatten sich der BUND und der elsässische Umweltverband ALSACE NATURE schon im letzten Jahr entschlossen, selbst eine groß angelegte Studie zu den Potenzialen für einen naturnahen Hochwasserrückhalt am elsässischen und am deutschen Rheinabschnitt in Auftrag zu geben.
Download BUND Pressemitteilung_Hochwasser Juni 2013
Die Studie kann als reich bebilderte Kurzfassung oder auch als Langfassung unter heruntergeladen werden.: Studie
Ansprechpartner:
Paul Kröfges, stellv. Sprecher des Arbeitskreises Wasser im BUND LV NRW und Koordinator des Wassernetzes der Naturschutzverbände in NRW.
Tel.: 02292 6813642 oder 01732794489
E-Mail: paul.kroefges@bund.net