Köln- Wie entscheidend die Nachspielzeit sein kann, das sollte der 1FC Köln doch selbst wissen. Vor kurzem gelang dem FC gegen Aalen der Siegtreffer in der 92 Minute. Genau dieses Glück nahm der MSV Duisburg gestern für sich in Anspruch. In der 24 Minute hatte Bröker den FC mit einem tollen Sonntagsschuss in Führung gebracht. Die Zebras glichen zum 1:1 durch Bomheuer(92.) aus. Somit kam der Ausgleich bei den MSV Fans wie ein gefühlter Sieg an.
27000 Zuschauer hatten in der Schauinsland Arena in Duisburg Wedau bis dahin eine spannende und ausgeglichene Partie auf Augenhöhe gesehen. Wobei der 1 FC Köln in den ersten 20 Minuten glücklich an zwei guten Gelegenheiten und einem frühen Gegentor der Gastgeber vorbei schrammte.
Danach übernahm der FC das Regiment im Stadion und es ist richtig das Holger Stanislawski nach dem Spiel sagte.“Wir haben einige sehr gute Möglichkeiten ausgelassen und uns selbst bestraft.“ Weiter meinte er leicht ärgerlich,“wir wussten das sich Duisburg in den letzten Spielen stark entwickelt hat. Da darf man solche Chancen wie wir sie hatten nicht auslassen.“
Der MSV legte nach verstörten 5 Minuten richtig gut los. Der junge Maurice Exslager und Sören Brandy sorgten für viel Bewegung und brachten ein ums andere Mal für viel Unruhe in den Kölner Strafraum, ließen allerdings die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen, oder scheiterten an Timo Horn. Mitten in der besten Duisburger Spiel- und Drang Phase beendet ein Kunstschuss von Clemens aus 25 Metern den Ansturm der Zebras. Die 1:0-Führung für den FC hemmt den Gastgeber eindeutig.
Während 7500 mitgereiste Kölner Anhänger euphorisch feieren, flacht die Partie auf dem Rasen stark ab. Die Duisburger Fans sind teilweise recht ungehalten über das Verhalten ihrer Spieler. Distanzschüsse und hohe Bällen auf den großgewachsenen Ranislav Jovanovic bringen nicht viel ein. Der FC steht hinten gut und das Stadion gehört dem Gast wenn man es anhand der Geräuschkulisse beurteilen würde. Kurz vor der Pause setzt Christian Clemens nach einem Doppelpass mit Stefan Maierhofer den gestarteten Chihi in Szene (43.), doch Chihi legte sich den Ball zu weit vor. Damit blieb es zur Pause beim verdienten 1:0 für die Geissböcke.
Im zweiten Abschnitt sortierten sich beide Teams erst einmal.
Das Spiel drehte sich um den Mittelkreis.Angriffe der Duisburger verteidigte der FC gut und setze auf Konter.
Der MSV wirkte verhalten und einen Zwang das Spiel zu drehen verspürte man auf den Rängen nicht. Bis zur 66. Minute waren Torchancen Mangelware, stattdessen prägten viele Fehler im Spielaufbau auf beiden Seiten die Begegnung.Unmut bei den Zebra Fans.
Ein Distanzschuss von Bröker war der Weckruf für den FC der jetzt drückender wurde.
Clemens setzte sich links im Laufduell gegen Daniel Brosinski durch, scheiterte aber an Wiedwald (73.). Den Kopfball nach der anschließenden Ecke setzte Maierhofer nur knapp neben das Tor. Fünf Minuten später rettet Timo Horn gegen Timo Perthel mit den Fäusten im letzten Moment zur Ecke. Dann ist es Clemens der die komplette Duisburger Hintermannschaft überläuft aber dessen Schuss geht knapp am Tor vorbei (80.).
Vor dem Kölner Tor scheitert Jovanovic mit einem Kopfball. Und es scheint so das diese Aktion den Duisburgen noch einmal Leben einhaucht. Auf den Rängen spürt man es. Da geht noch was. Dann die Nachspielzeit- 3 Minuten verbleiben. Freistoss für den MSV. Selbst Torhüter Wiedwald steht vor Timo Horn.
Und. Boa das darf nicht wahr sein- Bomheuer macht doch noch das 1:1 für Duisburg! Ein unglaublicher Tiefschlag für die Kölner Fans im Stadion. Die blau weiße Wand jubelt als hätten die Zebras die Champions League gewonnen – Brosinski mit dem Freistoß von links und aus 7 Metern donnert Bomheuer das Leder rechts oben in die Maschen!
Durch das Remis büßte der FC zwei Punkte auf den direkten Konkurrenten im Kampf um den Aufstiegsrelegationsplatz, 1. FC Kaiserslautern, ein. Der Tabellendritte hatte bereits am Samstag mit 3:0 gegen den SC Paderborn gewonnen. Die tröstenden Worte des Duisburger Trainer Kosta Runjaic:“Kaiserslautern wird noch schwächeln und die Kölner Mannschaft ist so gut aufgestellt. Ihr werdet die erforderlichen Punkte für den dritten Platz noch machen,“ fand ich nicht wirklich tröstend.
