Köln- Es gibt ja einige FC Fans die regelmäßig die Trainigseinheiten des 1FC Köln am Geissbockheim besuchen. Ich war ja auch hin und wieder schon da. Was unter Stale Solbakken und auch C.D. oder anderen Trainern recht locker lief, sieht unter Holger Stanislawski dann doch etwas anders aus. Mich interessierte vor allem wie denn nach dem verpatzen Spiel am Betzenberg die Stimmung im Team so ist. Tja. Die ist gar nicht gut. Man sieht hängende Köpfe und konzentrierte Gesichter. Da lacht oder lächelt keiner. Man sieht – das Trainergespann fordert die Spieler auf dem recht matschigen Rasen richtig hart. Kaum Pausen vor den doch recht wenigen Zuschauern.
Dann erleben die Spieler nach anderthalb Stunden ihren Trainer noch mal ganz intensiv. Der flippt aus, weil einige Spieler seine Ansage nicht verstanden oder gar ignoriert haben. Sie tun nicht was er sagt. Vor lauter Konzentriertheit?
Nein. Chefcoach Holger Stanislawski hat vollkommen recht. Er ist sauer und das lässt er raus. Er will klein, klein und lockere Pässe. Spielen. Timimg mit Auge für den Nebenmann. Sich anbieten.Laut geben. Fußball spielen wie er sagt.
Zu Recht! Denn was er sieht sind lange Bälle. Bolzen – und vor allem keine Kommunikation zwischen den Spielern. „Ich bin hier der einzige der hier redet und den man hört, denn von Euch hört man nichts, das muss ja dann doch wohl anders sein!“ fordert er die Truppe auf. Das ist ein Weckruf. Ein Signet vielleicht auch für das was manchmal auf dem Feld im Stadion abgeht? Wird zu wenig geredet?
Keine Ahnung. Niemand lacht und macht Witze beim Training. In den Zeiten von Lukas Podolski und Michael Rensing war das anders, doch die sind offenbar vorbei. Fußall ist doch ein Ball- und Spielsport, oder? Spielerische Elemente ohne Spaß daran einstudieren. Wie geht das? Ich frage ich mich, was läuft da verkehrt?
Spielen soll doch auch Spaß machen. Die Freude am Ball. Die Freude am Spiel. Ich habe da heute wenig gesehen und das finde ich sehr bedenklich.
Also lieber FC Coach. Eine Stunde harte und konzentrierte Arbeit ist gut. Die Männer hart angehen, wenn einem was nicht passt, finde ich voll OK. Aber dann sollte man den Fuß vom Gas nehmen und ein wenig lockerer und mit etwas Spaß auf dem Platz zur Sache gehen.
Das Lächeln des Chef und die Anerkennung baut jedes Team wieder auf. Verzeihen ist elementar. Das spüre ich sogar bis an die Bande, das da Wut im Bauch ist. Dagegen kann ein guter Witz zur rechten Zeit für das Umfeld Adrenalin pur sein. Belebend wirken. Neues Leben einhauchen. Stagnation in Motivation verwandeln. Dabei sind Sie, Holger Stanislawski doch wirklich ein sympathischer und netter Typ. Ich weiß ja nicht wie viel Witz und Humor der Trainer des 1FC Köln besitzt, denn ich kenne ihn ja nicht persönlich. Das er als Trainer nach dem Lautern Spiel enttäuscht ist, das kann ich gut verstehen. Aber nachtragend sollte man nie und nimmer sein.
Also Trainer Kopf hoch ! Spieler Kopf hoch! Heute Nachmittag noch mal eine Stunde konzentriert Standards üben. Ecke Tor und Freistoß Tor. Dann eine halbe Stunde gemeinsam Spaß und Spiel- Und dann am Sonntag mit lockerem Fußball und guter Kommunikation den Gegner von der Platte putzen.
Und mal ehrlich- wenn es mit dem Relegationsplatz dieses Jahr nicht klappt ist das auch kein Beinbruch. Mir wäre lieber, wenn ihr ein richtig gutes FC Team bildet, das mit viel Ernst und konzentriert, aber auch mit echtem Spaß am Ball und vor allem an Eurem Beruf zu Werke geht.