1FC Köln-Harte Packung – Rensing muss sechs mal hinter sich greifen

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Köln Sürth- Knapp zwanzig Minuten war es ein sehr gutes Spiel des 1FC Köln gegen den Meister aus Dortmund. Der 1FC Köln ging nach 13 Minuten durch Novakovic in Führung. Da dachten noch viele FC Fans, das der Bann beim FC Scorer endlich gebrochen sei.
Doch dann musste Michael Rensing den Kampf gegen die schwarz gelbe Macht aus dem Ruhrgebiet allein austragen und letztlich gar sechs mal hinter sich greifen.

Mit einem 1:6 ging die Heimpartie vor voll besetzter Kulisse im RheinEnergie Stadion zu Ende. In der Schlussphase boten die Geisböcke keinerlei Gegenwehr mehr. Traurig aber wahr- da war einfach mehr drin. Es bleibt ein Geheimnis woher der Einbruch rührte, aber nach der Pause, ging das komplette Kölner Mittelfeld dem Kampf aus dem Wege. Die Abwehr war nur noch ein Strohfeuer.

Bis zur 13. Minute passierte auf beiden Seiten nicht viel. Dann aber ging der FC in Führung: Lanig flankte von rechts und Novakovic nickte mit einer Bogenlampe über Weidenfeller hinweg ins Tor. Nach einem Schmelzer Freistoss von rechts (26.), kommt Piszczek vor Lanig an den Ball, der unhaltbar für Rensing im Eck landet. 1:1.

Die „Geißböcke“ änderten ihr taktisches Verhalten nach dem Ausgleich nicht und Dortmund drückte. Aber auch den Borussen fehlte die notwendige Ruhe am Ball. So verhinderten die Geisböcke zunächst weitere Möglichkeiten des Meisters. Es waren zwar Konter des FC möglich, doch die blieben ungenutzt. Podolski scheitert nach Sololauf mit seinem schwächeren rechten Fuß an Weidenfeller (38.). Auf der anderen Seite präsentierte sich die FC Deckung schlecht und Rensing kann gerade noch zupacken, als sich zwei freistehende Borussen gegenseitig behindern (45.). So ging es in die Pause.

Dortmund legte frisch und munter los. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld köpfte Piszczeks auf Kagawa und dessen Volleyschuss findet von der Unterkante der Latte den Weg ins Tor(47.).  Der Jubelschrei der Borussen Fans im Chlodwigeck vergällte mir mein Kölsch dann doch etwas, denn das Tor war wirklich unnötig. Die FC Abwehr stand wie Trainingspappkameraden vor dem Strafraum rum. Für die leichtfüssigen Dortmunder ganz nach belieben zu umspielen.

Nur wenig später reklamierte Podolski am Borussen Strafraum Handspiel von Subotic(was aber keines war) und im direkten Gegenzug schlägt der BVB erneut zu. Während Lukas schimpfend zurück trabt, spielt Blaszczykowski einen Doppelpass mit Kagawa- der schiebt auf Lewandowski und  der braucht  das Leder am zweiten Pfosten nur noch über die zu Linie drücken(52.). Einfacher kann man es einer Angriffsreihe nicht machen. Vor allem das Hadern mit dem Schiedsrichter bringt ja bekanntlich gar nichts.

Ein Aufbäumen der Geißböcke blieb danach komplett aus. Die Borussia schaltete sogar einen Gang zurück, kontrollierte die Partie souverän und das ohne noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu geraten. Die Partie zeigte mit einem Schlag sehr deutlich den Klassenunterschied auf. Während bei allen Borussen der Ball am Körper klebt, die Pässe ankommen  wo sie hin sollen, wirken die Geisböcke als hätten sie am Mittwoch ein Spiel mit Verlängerung gegen einen schweren Gegner gehabt. Einfach planlose die Bälle nach vorn kloppen, Leute das  kann es einfach nicht sein.

Im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Hertha fehlte einfach die mannschaftliche Geschlossenheit. Da spielt Lanig einen Ball an der Mittellinie statt nach vorn nach hinten, weil er wohl die Spielrichtung verloren hat und legt ihn dem Gegner dabei noch gekonnt das Leder zum Sturm in den Lauf. So etwas darf es einfach nicht geben. Beim FC  blieb der Ball  nur  auf zwei Stationen und dann war er verloren. Das ist in einem Spiel gegen den Spitzenreiter der Liga  einfach zu wenig. Etwas unverständlich für FC Fans bleibt, warum Stale Solbakken an dieser Stelle nichts das Wechselkontingent nutzte. Novakovic und Peszco waren in der zweiten Hälfte einfach unterirdisch, Clemens unfähig sich durchzuzsetzen Brecko mit zu vielen Ballverlusten in 1 zu 1 Situationen. Nun er wird wissen warum er es nichts tat.

Meister Dortmund hatte noch Lust auf Kombinationsfußball und nutze die Auflösungserscheinungen der FC-Defensive. So wurde es noch eine muntere Trainingseinheit für den BVB. Gündogan nach Doppelpass mit Kagawa zum 1:4 (79.) und erneut der Japaner nach Querpass von Piszczek (80.), sowie der eingewechselte Perisic nach Gündogans Vorlage (84.) schossen einen ziemlich verdienten Sieg heraus.

Fazit: Wenn es stimmt das Lukas Podolski und Pedro Geromel den Verein verlassen, dann Frage ich mich an dieser Stelle: Warum nutzt Stale Solbakken jetzt nicht die Gelegenheit und baut die Mannschaft einfach komplett um?  In dieser Konstellation ist der FC für jeden Gegner einfach zu  durchsichtig. Mir scheint es so, das einige Spieler mit ihren Gedanken auf einer anderen Baustelle tätig sind.

Zu verlieren gibt es ohnehin nicht mehr viel. Jetzt ist der Vorstand fast bereinigt, der ungeliebte Sportdirektor weg, fehlt nur noch die richtige und absehbare Zusammensetzung im Kader für 2012/13.

Es wäre doch schade, wenn es keine andere Perspektive gäbe, als das, was wir gestern in der zweiten Halbzeit gesehen haben. Wenn es keinen Umschwung gibt, werden sich Trainer und Manager des FC Augsburg  die gestern auf der Tribune saßen, schon über die nächsten drei Punkte gegen den Abstieg freuen, die sie im kommenden Heimspiel gegen den FC sicher einfahren werden.

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.