Mainz- Slovomir Soldo zeigte sich nach dem Spiel gegen den FSV Main sehr sauer über seine Mannschaft. „Bis auf Mondragon hätte ich jeden Spieler in der Partie ersetzen müssen.“ sagte er gegenüber dem ZDF. „Wir haben Mainz einfach nichts entgegen gesetzt.“
Mainz war in den ersten 45 Minuten die tonangebende Mannschaft. Der FC stand tief und zeigte sich nur selten vor dem Tor von Christian Wetklo.
Faryd Mondragon stand schon zu Beginn der Partie gleich drei Mal im Brennpunkt. Erst hielt er einen flachen Schuss von Aristide Bancé (4.). Kurz darauf setzte Bance dann einen spektakulären Fallrückzieher knapp links neben das Tor (13.). In der 16. Minute tauchte dann der Kolumbianer Elkin Soto frei vor Mondragon auf, scheiterte aber aus kurzer Distanz.
Danach wurde die Partie hitzig. Bancé befreite sich aus der Umklammerung von Pedro Geromel mit einem Ellenbogenstoß und sah wegen dieser Tätlichkeit die Rote Karte (27.)
Jetz war der 1FC Köln in Überzahl. Die Mainzer zeigten sich unbeeindruckt und hielten den Druck aufrecht. Trojan (33./37.) scheiterte mit zwei gefährlichen Schussversuchen.
Einzige Aktion des FC ein Freistoß von Milivoje Novakovic (43.) den der Mainzer Torhüter sicher hatte. Mit 0:0 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel fand der FC trotz kräftiger Traineransprache immer noch nicht ins Spiel. Ein verunglückter Kopfball von Podolski (52.) war dann die erste Chance der zweiten Hälfte.
Minuten später. Der eingewechselte Chadli Amri bediente nach einem starken Solo den zur Halbzeit gekommenen Schürrle (56.) im Strafraum. Dessen Flachschuss landete zum 1:0 in der rechten Ecke. Das Tor war vermeidbar und entstand durch mangelnde Zuordnung beim FC. Mainz drängte noch stärker. Schürrle versuchte es nur Augenblicke später mit einem Schuss aus spitzem Winkel (59.). Mondragon zeigte Klasse und angelte den Ball aus dem rechten Torwinkel.
Soldo reagierte und brachte Zoran Tosic für Adam Matuschyk (63.) und Daniel Brosinsky für Brecko (67.). Der FC versuchte das Spiel schneller zu machen und rückte vor. Die Mainzer standen jedoch geschickt und kompakt.
Die Geisböcke vertändelten viele gut und schnell vorgetragene Angriffsversuche mit unnötigen Ballverlusten. Eigentlich waren Podolski und Novakovic ständig unterwegs um sich die Bälle zu holen und bei schnellen Kontern der Mainzer mehr zu verteidigen, als für Unruhe im gegnerischen Strafraum zu sorgen.
Bis auf einen Flachschuss von Podolski (77.) und einen Freistoß von Tosic (92.) brachte der FC keine gute Chance mehr zustande. Die mannschaftliche Geschlosssenheit des FSV Mainz rechtfertigt den oberen Tabellenplatz. Mainz siegte am Ende verdient mit 1:0. Es wird Zeit für ein kluges und kompaktes FC Mittelfeld, das viel früher angreift und einen Gegner länger als 20 Minuten zwingend unter Druck setzt. Es reicht nicht aus, das sich drei oder vier Spieler den Hintern aufreissen und der Rest schaut lässig zu.