1.FC Köln – Schadenfreude,Wut und Hass. Ekelhaft

3354
1.FC-Köln Anthony Modeste Kopfball Jarstein hält
1.FC-Köln Anthony Modeste Kopfball Jarstein hält

Köln – Ich bin so angeekelt von all dieser Wut, dem Hass und den ganzen widerlichen Kommentaren der letzten Tage zum 1.FC Köln. Jeder weiß es besser. Ein Synonym für Leistungssport in Deutschland. Und gerade im Fußball.

Nirgendwo auf der Welt, wird wie hier, auf ein Leiche noch sieben mal drauf getreten, damit sie ja ganz tot ist. Ich mag das manchmal gar nicht mehr verfolgen, denn die eigentliche Niederlage reicht doch schon.

Als  hätten wir nicht alle das Gleiche gesehen. Als könnten wir ein Spiel nicht selbst lesen und analysieren, kriechen Individuen, wie Ratten aus den Löchern und verbreiten ihre Meinung. Und nicht nur das.

Sie sind auch so vermessen und vergleichen sich persönlich mit den Düpierten. Der schlimmste Beitrag war für mich der #trotzdemhier Podcast in dem sich ein Beteiligter berufen fühlte, deutlich zu machen, das für mindestens 60 Minuten mit Sicherheit die 12% Zweikampfquote von Höger auf den Rasen bringen würde. Unglaublich, diese Vermessenheit. Easy wird als spaßiger, nicht Bundesliga tauglicher Dummkopf an der Nase durch den Ring gezogen. Über eine Stunde lästern, lächerlich machen, erniedrigen. So empfinde ich das.

Am Ende des Spiels werden in Köln, wie nirgendwo anders die Karten gezückt. Es werden Einzelspieler benotet und bewertet. Nicht von Experten und Verantwortlichen, nein, das machen die Fans und die Yellow Press.  Leute, das ist schwach. So schwach das es schon mehr als weht tut. Das ist Dauerschmerz.

Da schreiben Typen die es gerade mal auf drei Follower bringen und ich versichere, ich habe mir einige Accounts genau angesehen,  den Spielern bei Instagramm,Facebook und Twitter Hasskommentare und Beleidigungen rein, da traue ich echt meinen Augen nicht. Eh Leute geht gar nicht.

Der @koelnsued von Effzeh.com bringt 9000 Zeichen in die Welt, an dessen Ende ich kein Licht im Tunnel sehe, weil auch kein Licht angezündet wird, sondern die Kerze einfach ausgeblasen wird, weil er ebenso hilflos dasteht, wie wir alle. Dabei könnte er doch anders, das hat er oft genug bewiesen.

Die meisten Sprüche und Meinungen bieten nicht den geringsten den Lösungsansatz, oder eine verbindliche Empfehlung, weder für die Spieler noch für uns Fans, wie es anders gemacht werden könnte, oder unter welchen Bedingung die Entwicklung einen anderen Lauf nehmen würde. Und warum nicht?  Weil es ein Spiel ist und in neunzig Minuten sehr viel ungeplantes geschehen kann.

Ich möchte nicht in der Haut von Marco, Cello oder anderen Spielern stecken, die dieser Tage mehr als nur üble Anfeindungen hinnehmen müssen und das deren Tauglichkeit als Spieler,  übel durch den Dreck gezogen wird. Es werden Urteile gefällt und mit Häme agiert und massenhaft verbreitet. Von Menschen, die nicht im geringsten das Recht dazu haben. Und das macht den Sport und unseren Fußball und am Ende eine Mannschaft kaputt. Acht Trainer wurden in Köln platt gemacht. Gefeuert.  Warum? Das konnte selbst Jonas Hector nur beantworten mit: „Wenn die Leistung nicht stimmt, muss wohl der Trainer gehen.“

Stimmt. In Köln,Hamburg,Dortmund, München und, und, und. Es gibt aber Vereine die genau das Gegenteil durchziehen. Die gegen den Strom Schwimmen. Deren Tribünen und Vereinssitzplätze mit echten Fans besetzt sind. Danke, das es euch gibt. Ihr seid mein Licht am Ende des Tunnels. Freiburg, ein Vorbild von einigen mehr.

 „Kritik“ ist verzichtbar, wenn sie nicht konstruktiv ist.

Natürlich haben wir verloren, weil wir  schwach gespielt haben. Natürlich ist das Leistungsniveau in dieser Bundesligasaison bisher zu niedrig. Natürlich müssen andere Lösungen her. Dafür ist das Team, die sportliche Leitung und der neue Vorstand da.

Ich wundere mich und frage mich, warum Thomas von effzeh.com, der ja wirklich an der Quelle sitzt und den kompletten Jugend und Profikader bestens kennt, den Verantwortlichen am GBH nicht endlich mal die Fragen stellt, die mit unser aller Zukunft, jenseits des Alltagsgeschäftes, zu tun haben?

Der Vorstand ist jetzt ein paar Monate im Amt. Der Geschäftsführer ist neu. Der Trainer ist neu. Noch drei Spiele bis zur Winterpause, die Moral im Kader stimmt nicht  und keiner fragt diese lieben Menschen am GBH, wie denn das Gesamtkonzept auf die nächsten zwei Jahre beim FC aussieht.  Ich denke mir, das es den Spielern in der Kabine nicht anders geht. Gefühlt wird an den aktuellen Stellschrauben gedreht und gedreht, aber das Ende der Gewindestange, ist erreicht.

Ich habe nicht den Eindruck das agiert, sondern nur reagiert wird. Ich finde die Presse und die Leute die nahe genug dran sind, gehen gerade in diesem Punkt, viel zu rücksichtsvoll mit den Verantwortlichen um.

Wenn uns die langfristigen Pläne und Zielsetzungen, jenseits von. „wir wollen unbedingt in der Bundesliga bleiben“, nicht bekannt werden, wie sollen wir dann geduldig bleiben? In was sollen wir vertrauen, glauben, hoffen?

Ich bin sicher, das genau das, viele von euch da draußen gerne wissen wollen. Wie sieht die Zukunft selbst unter schlechtesten Bedingungen aus?

Das könnte zum Beispiel heißen:  Wir planen eine Verjüngung der Mannschaft und selbst wenn wir absteigen, gehen wir langfristig wie folgt mit folgendem Konzept vor. Das schlagen im übrigen viele FC Fans vor und sind bereit den Fortschritt geduldig zu ertragen.

Oder: Uns ist es vollkommen egal welche Liga, Hauptsache wir haben Spaß und keine Mannschaft der Welt kann uns zu Hause besiegen…….

Das klingt lächerlich. Doch das fehlt. Der rote Faden. Für Fans, Spieler und für Euch da oben im Vorstand.  Einer, oder zwei, oder drei, oder am besten alle, sollten sich einigen und endlich, eine neue verbindliche langfristige  Parole ausgeben.

Der Abstieg kann, muss aber  nicht besiegelt sein. Es wäre jetzt, drei Spiele vor Halbzeit der Bundesligasaison echt wertvoll eine Ansage zu machen. Damit Ruhe einkehrt. Damit würdet ihr den Spielern eine angemessene Schutzfunktion geben, die bei aller Leistungskritik, dringend erforderlich ist.

Die Social Media Arbeit der FC Spieler, entwickelt sich zur Bombe gegen die Spieler. Das muss im Verein überdacht und ggf. geändert werden. Üble Kommentare müssen sofort gelöscht werden, denn sie beheizen eine Atmosphäre, die so nicht wirklich vorhanden ist.  Die Spieler müssen aus der Schusslinie gebracht werden, den derartige Anfeindungen, haben mit dem Sport und der Leistung nichts zu tun.

In der Niederlage steckt die Kraft!

Ein Satz der  mich, meine Jugend und mein Arbeitsleben prägte und sich als wahr erwiesen hat. In der Niederlage kommt die Erkenntnis über den Fehler. Und das ist so wichtig. Das wir Fehler machen und sie erkennen. Denn nur dann werden wir besser. Nur dann entwickeln sich Perspektiven und neue Kreativität kann sich entfalten. Nur dann werden wir stärker. Das gilt gerade für Teams. Das erfordert von uns Fans am Ende eine Menge Geduld, denn nicht jeder Fehler wird sofort erkannt, aber es lohnt  sich darauf zu warten, das wir gemeinsam unser Ziel erreichen. Wenn es dann formuliert ist.

Ich gehe davon aus, das wenn wir diese permanente Vorwurfshaltung, gegen alles und jeden im Verein verlassen, eine neue kreative Phase beginnen kann und wir es  dann auch gemeinsam packen. Habt Mut und bekennt euch! Come on Effzeh!

Wer bis hier her kam: Danke für Aufmerksamkeit!

 

Vorheriger ArtikelFree-TV-Premiere – Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft
Nächster ArtikelKöln Jazz Kalender 2020 von Gerhard Richter und Peter Tümmers
Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74