Köln – Der kölsche Jung – Lukas Podolski sorgte zu seinem 1. FC Köln Finale in Müngersdorf für einige Hühnerhaut Momente und eine Menge Tränen, für alles was nach dem 10 nach 10 kam.
Ich war nicht immer ganz dicke mit ihm, dem Kölner Lokalhelden. Ich erinnere mich an schwere Zeiten im Verein, als Poldi nach seiner Rückkehr gegen Bayern immer winkend, ich will den Ball, aber jegliche defensive Arbeit verweigernd, meinen Missmut erfuhr. Aber egal. Mein Problem. Er hat sich trotzdem immer weiter entwickelt. Er ist sich treu geblieben. Lukas Podolski ist dem 1. FC Köln immer treu geblieben. Er hat Hätz. Ein Hätz für Kinder und Schwache, für die Stadt Köln und für seinen Verein. Und er hat ein Hätz für Fußball und lebt das mit aller Energie und Leidenschaft. Mehr als manch anderes Fußball Sternchen der deutschen Fußballgeschichte.
Ein gelungener Abend in Müngersdorf
Ich war nicht davon überzeugt, dass dieser ProSieben RAN Fußballabend überhaupt etwas bringen wird. Ich konnte leider nicht abschalten und am Ende war klar warum da 50000 in sein Wohnzimmer gepilgert waren. Es ist halt unser aller Wohnzimmer und Poldi ist halt eine echte Kante.
Überraschend war die Form von Sinkewietz, Maroh und vor allem Marcel Risse auf dem Müngersdorfer Grün. Selbst Helmes riss sich den Hintern für den 1. FC Köln auf. Und auch per Mertesacker und Christoph Kramer hatten beachtliche 20 Minuten.
Was dann um 10 nach 10 mit der Nummer 10 geschah, ist wahrlich ein unvergesslicher Moment in meiner Fußball-Welt, seit ich Abschiede von Fußballspielern im TV erlebt habe. Emotional lieferten die Fans des 1. FC Köln eine Vorstellung sondergleichen. Unfassbar.
Lukas Podolski nahm das gerührt, mit Ehrfurcht und Demut. Das hat mich dann wirklich komplett umgehauen. Ich habe ihn falsch eingeschätzt. Dachte eher an eine gut geplante Werbekampagne wie auch immer, denn ein umtriebiger Geschäftsmann ist er ja bekanntlich. Vielleicht hätten auch andere Kölner Legenden so einen Abschied verdient, jedoch sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn Poldi und sein Umgang und seine Offenheit mit den Fans ist etwas ganz Besonderes.
Wir alle spüren und wissen, eines Tages, im Ruhestand, wird er sich die Süd nicht nehmen lassen und mit seinen Fans die Fackel anzünden und den 1. FC Köln auf dem Rasen anfeuern, so wie gestern.
Lukas Podolski ist ein positiv optimistisches Energiebündel, das Fußball lebt. Wer oder was verhindert eigentlich, dass wir ihm den Job anbieten, sich um den Verein zu kümmern?
Wenn ich mir die letzten Vorstände, von denen einige keine Ahnung vom Fußball hatten und haben anschaue, dann wird mir um so klarer und da folge ich Ex Bundestrainer Jogi Löw von gestern Abend:“Ich kann mir Lukas schon mit einer wichtigen Aufgabe in diesem Verein vorstellen.“
Ich kann es mir auch vorstellen und mit seinem Geschäftssinn wird Lukas den Thünn und Overrath allemal toppen. Wir sollten dem kölschen Jung das Tor einfach mal weit aufmachen und vielleicht singen wir dann mit ihm gemeinsam….Eines Tages…..
Danke für die Aufmerksamkeit.