1.FC Köln- Tschüss 1.Bundesliga

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1FC Köln

Köln- Die Bundesliga Saison 2017/18 ist zu Ende und der erste Fußballclub Köln ist abgestiegen. Mein Gefühl vor fast einem Jahr, zu Beginn der Sommerpause war kein Gutes und hat sich am Ende bestätigt. Der Europaleague Platz der Geißböcke hat mich damals sehr gefreut, doch von vornherein hatte ich bedenken, ob diese Mannschaft, der dreifach Belastung mit Pokal und Liga standhalten wird.

Verstärkungen in allen Mannschaftsbereichen waren dringend überfällig. Je länger die Sommerpause und die Beobachtung des  Transfers Management von Schmadtke & Co dauerte, um so mehr zeichnete sich ab, das einigen beim FC der Weitblick fehlte.

Als es dann die ersten Niederlagen hagelte, war ich noch sehr gelassen, ja eher gleichgültig, weil ich ein ziemlich grenzenloses Vertrauen besaß, das wir das am Ende regeln werden. Ich schließe mich nach wie vor  der Meinung von Peter Stöger an – die Gruppe hat Charakter. Es stimmte in etwa. Doch in Köln darf man nicht alles auf die Goldwaage legen.

Der Großteil der Gruppe hat durch das Jahr genau das bewiesen.Doch Charakter allein reicht  für die erste Bundesliga inzwischen nicht mehr aus. Vor allem reicht es dann nicht, wenn bei einigen Spielern dann Leistung und Einsatz über zwei Halbzeiten einfach nur Mangelhaft sind.Und das war leider zu oft so. Zwar gingen viele Spieler von der Euphorie der Fans befeuert auf den Rasen, vergaßen dann aber leider, das man bei starken Gegnern, diesem auch mal 90 Minuten auf dem Pantoffel stehen muss. Die unglaublich vielen Gegentore, die wir in dieser Saison kassierten, basierten in erster Linie auf unglaublichen Abständen zu den jeweiligen gegnerischen Spielern. Und sie basierten auf unglaublicher Lässigkeit unserer Angreifer und des Mittelfeld in der gemeinsamen Arbeit gegen den Ball und das bereits vor der Mittellinie. Viele Tore basierten auf den unglaublich vielen sinnlosen und dilettantischen Rückgaben in Richtung Timo Horn, nachdem der Ball bereits die Mittellinie in der Vorwärtsbewegung überquert hatte. Ein Unsinn erster Güte.

Das zeugt von Angst, Ideenlosigkeit  und Unsicherheit im Team. Und das wird von klugen Mannschaften mit gnadenlosen Kontern und am Ende mit 70 Gegentoren bestraft. Auch die vielen sinnlosen Abschläge von Timo Horn in die Richtung, wo einst Tony Modeste so ziemlich alles verwertete, was sich mit einer Drehbewegung in ein Tor um münzen ließ, machten leider nach seinem Weggang keinen Sinn. Die Stürmer dieser Saison, waren zu dieser Effektivität nicht in der Lage. Erst im laufe der letzten Spiele hat sich Timo in dieser Richtung weiter entwickelt. Doch was nützt der beste Torhüter, wenn Angriff und Abwehr den Gegner mit Schwung aufs Tor zukommen lassen. Egal. Es ist endlich vorbei.

Oder ist es vielleicht nicht vorbei? Ich bin mir noch  nicht ganz sicher, aber ein paar Ungereimtheiten bremsen meine Euphorie auf den sofortigen Wiederaufstieg aus der zweiten Liga bereits jetzt schon erheblich. Das mache ich an einem wichtigen Punkt fest.

Das neue Sportmanagement hat nach seinen ersten Erfahrungen mit der Mannschaft und weiteren Niederlagen, keinen vorzeitigen Neuaufbau des Teams hinsichtlich eines absehbaren Abstiegs begonnen. Eines Abstiegs, den wir als Fans bereits in der Winterpause klar vor Augen hatten. Wieso haben wir das gesehen und gefühlt, aber am GBH Niemand?

Ich erinnere mich genau an den  #TK4711  im Spätherbst  des Jahres 2017, als wir in einer Runde von acht Leuten, genau darüber gesprochen haben. Das es Zeit wird, neue Ziele zu definieren und den Abstieg zu akzeptieren. Mit Stöger einen Neuaufbau zu wagen, um bereits vor der Sommerpause einen Kader zu haben, der mutig und vorwärts gerichtet den Wiederaufstieg wagt. Dann kam Armin Veh. Der hat mit Ruthenbeck und altbewährten Parolen und Mitteln versucht den Abstieg zu vermeiden. Eine einzige Lachnummer. Echt jetzt.

Mir fehlte auch von da an,  jedwede Innovation und Zukunftsausrichtung. Am Ende hat es sich leider bestätigt. Genau das macht mich auch jetzt skeptisch.

Es sind nur zweieinhalb Monate bis zum Saisonstart. Der neue Trainer ist noch mit der Relegation und Kiel beschäftigt. Wie viel Zeit und Engagement hat er für unseren FC? In wie weit ist er involviert in die Planung der neuen Mannschaft? In wie weit geht sein Plan mit dem neuen Team?

Geht es jetzt erst einmal nur wieder um den Aufstieg und danach wird wieder an einer neuen Mannschaft für die erste Liga gestrickt?

Und genau das ist das Ding, was ich derzeit in Köln vermisse. Das langfristige Denken. Eine Sicherheit aufbauen, die selbst eine beschissene Schiedsrichterleistung überlebt,  weil man selbst einfach stark genug ist. Wieder eine Heimmacht werden.

Doch das Spielerdpotential für ein Team, das sowohl den Aufstieg und den Verbleib in der 1.Bundesliga gewährleistet, steht dem 1.FC Köln nachhaltig und aktuell, nur in Teilen zur Verfügung. Da müssten eigentlich jetzt schon, die Signale gesetzt sein. Doch das ist nicht der Fall. Armin Veh kommuniziert das nicht so eindeutig, wie ich mir das vorstelle. Ich hatte das nach der letzten Niederlage in Wolfsburg aber erwartet.

Ich vermisse dieses eindeutige. Das „Liebe FC Fans ich bin hier der Sportchef und nach dem Aufstieg, der zwingend ist, gehen wir folgende Ziele an…….“ Das habe ich  bisher in jeder Form bei Veh vermisst, obwohl ich alles über den FC lese. Ich vielleicht bin ich auch zu blöde und lese das kommunizierte nicht richtig. Kann ja sein. Eindeutig ist es für mich nicht.

Und so gehe ich nun genauso gleichgültig in die nächste Saison, wie in die Letzte. Gleichgültig meint, ich habe einfach keine Erwartung. Ich erwarte selbst den nächsten Aufstieg nicht, denn auch die zweite Liga ist kein Selbstläufer!

Ich glaube noch nicht dran. Warum? Ich möchte einfach nicht enttäuscht sein. Klar freue ich mich auf Siege. Beim MSV Duisburg, oder in Sandhausen, Hamburg oder wo auch immer. Klar werde ich die mit reichlich Kölsch feiern. Aber Erwartungen an die Zukunft habe ich eigentlich nicht. Das „spürbar anders“, damit bin ich fertig. Das war eine schöne Zeit. Europa. Herrlich.

Der FC ist mein Verein, aber es zeigt sich ja, was passiert , wenn man sich nur von Euphorie leiten lässt. Und davon muss man sich in Köln endlich einmal lösen. Es braucht zwar Charakter, aber auch ganz harten Einsatz, Willen und Leistung um eindeutige formulierte Ziele  zu erreichen. Diese Ziele dürfen weder für die Fans, noch für ein Team ein Geheimnis sein. Das ist eine gemeinsame Aufgabe.

Und so lange der Verein, der Vorstand und die sportliche Leitung, das nicht eindeutig und für mich verständlich  formuliert, so lange wird sich meine Skepsis nicht verflüchtigen.

Was mir Hoffnung machen würde, wäre ein Kader, der auf junge Stürmer setzt,  die mehr Geschwindigkeit und ein viel stärkeres Abwehrverhalten bieten, als es manche unserer Stürmer diese Saison boten.

Hoffnung böte ein Trainer, der entschieden an Ballsicherheit und Passgenauigkeit arbeitet. Der wieder eine Einheit formt, die keinem Gegner auch nur einen Millimeter Platz zubilligt und wo am  Ende eines Spiels, hinten wieder die Null steht.  Denn von da aus, kann man sich mutig nach vorne bewegen. Ein Hurra Fußball nach vorne, der im Torreigen des Gegners im Abstieg endet, den brauche ich nicht.

So warte ich nun in aller Ruhe ab, was den in der Transferphase passiert und was sich ändert, wenn der neue Trainer Markus Anfang, seinen Job mit dem Team beginnt.

Alles auf Anfang?  Nicht so ganz, den wir reden hier vom 1.FC Köln und der ist immer für eine Überraschung gut. Bis dann eines Tages die  Chaos Tradition mal ein Ende haben wird. Ob ich das noch erlebe? Egal. Zwei Monate und dann heißt es wieder: Come on Effzeh! Ich freu mich drauf 🙂

 

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74