0 Euro Angebote – Schwachsinn der eine Branche ruinieren könnte

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Da fragt mich doch ein neuer Kunde, oder besser so formuliert, der will erst Kunde werden:“¨ „Warum sind Sie denn nicht so billig bin wie z. B.? Namen sind hier Schall und Rauch, denn derer gibt es viele und weiter schreibt er – hier der der Link zur Leistung des Konkurrenten!

„Und bitte begründen Sie ziemlich genau, wieso wir für „ihr Angebot“ mehr bezahlen sollen, als bei der Konkurrenz!“ Ich möchte nicht wissen wie oft und in welcher Form inzwischen eine so, oder änlich formulierte Anfrage, in den Mail Postfächern mancher Unternehmen landet.

Das Angebot: „0 Euro im Monat“ per freundlich mit gesandtem Link schaue ich mir dann doch mal an und was sehe ich: Eines der bereits bekannten 0 Euro Angebote mit * ist es ausnahmsweise nicht. Und auch ohne Raute/ Ziffer/ Stern ist das Angebot sehr günstig. Neee. Echt billig sogar. Hut ab! Es wird zwar kein Service benannt und Preise dafür finde ich auch nicht sofort, doch Sorry, Stop,nach längerem suchen dann in den AGB und im Impressum, finde ich dann die versteckte Subvention, durch den Besitzer des Unternehmens. Eine weitere Tochter von….ist ja letztlich auch egal.

Wenn ich meinen Kunden ein solches Angebot machen würde, bekäme ich einen neuen Kunden, aber für drei- oder mehr Jahre hätte ich außer zusätzlicher Verwaltungsarbeit keine Einkünfte. Das kann ich rechnen wie ich will.

Ok ich gebe zu, ich bin vielleicht bereits etwas zu alt für solch supermodernen Geschäftsmodelle der jungen IT Branche. Dort begründet sich dieses 0,- Euro Modell auf das Prinzip Hoffnung.  Tue Gutes, so das man vielleicht gut über Dich spricht.

Also es könnte sein, das der so angelockte Kunde in ferner Zukunft, eine kostenpflichtige Dienstleistung in Anspruch nehmen könnte. Komisch und dafür studiert man BWL. Oder sitzen hinter solchen Geschäftsmodellen  eher Leute die Hauswirtschaft mit Nebenfach IT Technik studiert haben ?  Sich die Kunden gefällig kochen? Was lange gart wird wirklich gut?

Ein Ausflug in die Logik dieses Geschäftsprinzips gefällig ?

Ich versuche  kurz  zu erklären  wovon ich rede.  Eine .de Domain kostet offiziell mit ordentlicher Registrierung bei der DENIC 56,- Euro jährlich. Zumindest stellt die Denic Kunden ohne Provider oder Subventions Hoster diesen Betrag in Rechnung. Nennen wir das mal den „empfohlenen Verbraucher Endpreis“.

Das beinhaltet noch keinen Server oder irgendeinen Computer auf dem nun eine Webseite laufen könnte.
Das beinhaltet noch kein Rechenzentrum in dem ein solcher Server stehen könnte.
Das beinhaltet auch noch kein Service Personal das einen Support Anruf entgegen nehmen könnte.
Das beinhaltet auch keine Software mit der eine Webseite editiert werden könnte. Und so weiter und so weiter…… NADA!!!

Deutsche Unternehmen schütten Ihr Füllhorn über den Verbraucher aus!

Und es gibt Anbieter die  diese ganze Paket für 19,- Euro im Jahr liefern.!!! Das ist bombastisch.

 Mit einem Verlust von 37,- Euro pro Kunde und Jahr startet das Buisness. „¨“¨Echt cool.

Und das machen die jetzt in der Folge Jahr für Jahr. Denn bucht der Kunde nichts dazu, dann geht das immer so weiter. Minus – Minus -Minus – Eine richtige Minus Geldpresse. Gibts vielleicht einen Hedge Fonds für IT Minus Leistungen? Eine internationale Finanzmarktwette? Nein die deutschen IT Unternehmen haben von vorn herein so gut kalkuliert und stehen so gut da, das sie  diese Leistungen bringen können ohne Verluste zu machen. Die Masse! Die Masse macht es!  Und doch  ich frage mich: Was kann man als Unternehmer von diesen Einkünften sparen und auf die Seite legen? Habe ich was verpasst?

Entsteht da aus Minus 37,- Euro jährlich vielleicht sogar noch ein schier unermessliches Vermögen? Kann man davon  noch neue Arbeitsplätze schaffen? He das wäre ja Klasse.  Betrachtet man das Modell aus dieser Perspektive, müsste sich bei so viel purem Kommunismus  Karl Marx vor Freude im Grabe umdrehen und sich  auf die Schenkel klopfen, im Sinne von – endlich hat Deutschland es kapiert – Kapitalismus macht keinen Sinn.

Doch  das ist nicht die  Wirklichkeit  an der „0,-  Euro Front.  Ein Blick auf einen Teil der Wahrheit hinter den Kulissen  zeigt, das es nicht nur die kleinen, sondern auch die  Großen erwischen kann.

1997 ging Bertelsmann in Frankreich an den Start und übernahm die Suchmaschine Lycos und das komplette Internetgeschäft dahinter. Die teueren .fr Domains waren plötzlich für 7,99-Euro pro Jahr zu haben. Eine TLD Endung die selbst heute noch 97,-Euro kostet. Was für eine wahnsinnige Subvention!

Ob da noch EU oder andere  Fördermittel in den Sand gesetzt  wurden lassen wir mal außen vor. Das neue Unternehmen Lycos Europe sollte wie AOL Europe, BOL und Pixelpark und deren virtuelle Werte am Kapitalmarkt zu realem Geld gemacht werden. Fetter Plan.

Eine echte Vorzeige-Nummer für Manager Magazine nach dem Motto: Leute schaut her, so gestaltet man international erfolgreiche IT Unternehmen.

Im aufgeheizten Spekulationsfieber der New Economy schaffte es Bertelmann im März 2000 tatsächlich, Lycos Europe an die Börse zu bringen. Im Mai 2010 ist die Firma Lycos Europe an die Wand gefahren. Totalschaden mit irren Folgen. Die offiziell im niederländischen Haarlem residierende Internetfirma löst sich auf, 500 der 700 Mitarbeiter verlieren ihren Job!!! Das verlustreiche Geschäft mit dem Internetportal und dem Webhosting wird geschlossen. Und dann hörst du nie wieder was davon. Und ich finde das ehrlich gesagt voll der Driss, vor allem wegen der Menschen die ihre Arbeitsplätze verloren!

Warum funktionierte das Geschäftsmodell nicht?
Waren die Bertelsmänner vielleicht zu doof ? Falsche Kunden? Sprach- und Livestyle Modelle in Frankreich nicht verstanden? Nein. Die Idee war eigentlich nicht schlecht doch leider viel zu billig. Die französischen Kunden kauften zwar die billigen Domains, aber keine Webpakete oder sonstige Dienstleistungen. Das heißt nach der Domain, ließen sich die Franzosen gar nichts mehr verkaufen.. Obendrein fischten dann noch die deutschen Billiganbieter nahe der Grenze  im gleichen  Teich und unterboten die Subventionen der Bertelsmänner und damit war das eigentlich geplante Bertelsmann Dienstleitungs IT Geschäftsmodell im Teich.

Wovon dann keiner mehr spricht: Nach der Pleite kommt das Desaster für die Kunden

Das Geschäft wurde aufgegeben. Ein paar böse Artikel in den Zeitungen, tja und  wer mehr dazu lesen möchte bitte hier klicken->..ausführlicher Artikel bei der Süddeutschen. Doch viel schlimmer sind die enormen Spätfolgen für die Domain Besitzer.  Die landeten zuerst bei einem Provider der Lycos übernehmen wollte, dann war es United Domain  und am Ende ging gar nichts mehr. Die Besitzer einer billig Domain oder billig Webpakete  hatten von jetzt auf gleich keinen Service mehr und mussten nun auf tausend Wegen versuchen, wieder an ihr Domains und Internet-Seiten zu kommen. Alles weg. Weg und kapott, wie man so schön sagt. Ich habe ein paar Kunden, die das Desaster und die Folgekosten erfahren mussten und bis heute Ihre Domain nicht wieder zurückbekamen.

Ja! Könnte man jetzt sagen – „Einzelfall“  oder Schicksal!  Nein das eben nicht. Kein IT Dienstleister in Deutschland sitzt so fest im Sattel. Oder hoffen wir mal das er  enorme Rücklagen gebildet hat  und  exorbitant gutes und zuverlässiges Service Personal beschäftigt, das in der Lage ist Kunden auch in schwierigen Zeiten zu binden. ich rede hier von echter Kunden Betreuung.

Denn darüber hinaus bin ich überzeugt werden auch in Deutschland einige solcher 0,-Euro  Service Wüsten Bomben platzen. Das Tafelsilber ist bereits verhökert. Genügend Unternehmen befinden sich wie in einer Flugzeug Landeschleife über den Flughäfen der Großstädte in Deutschland. Inzwischen wurden diese praktisch schon mal zur Absturzzone umfunktioniert weil die Tanks der Maschinen leer sind und die Wartedauer anhält weil die Landebahnen blockiert sind.

Wodurch? Na da stehen die gierigen Verbraucher mit Ihren Transparenten, Gutscheinen und Gratis Codes und verlangen immer billiger und immer schneller und noch mehr super billiger. Alles umsonst!! Auf Jahre!!! Und wehe ich nicht!  So zumindest lautet die Drohung an die Dienstleister: Dann bin ich „Euer bester Kunde“  aber sofort weg!

Dabei merkt unser sympathischer Verbraucher gar nicht, das er an seinem eigenen Ast sägt. Und der Ast ist fast durchgesägt. Man muss keine Betriebswirtschaft studiert haben um zu Wissen – Unternehmen ohne Einkünfte können keine höheren Löhne zahlen. Auch kostenlose Apps  kosten Geld in der Produktion. Also gut jetzt mit der 0 Euro Wirtschaft. Hört auf sie zu geben! Hört auf sie zu fordern!

Wenn ihr nicht aufhört, dann wird Euch Arbeitnehmern in der Folge selbst gesetzlich geregelter  Mindestlohn nicht retten. Wo soll das Geld herkommen wenn es  nicht genügend  Unternehmen gibt die ihn bezahlen können?

Klingt wie ein Damoklesschwert, oder? Statt Aufschwung produzieren wir immer mehr Abschwung. Inzwischen stecken wir in einer  abwärts gerichteten  immer billiger  Spirale, die sich immer schneller dreht. Das gilt für Verbraucher als auch für Unternehmer. Der Blick geht einzig und allein nur noch auf billiger! Gnadenlos billiger. Ohne im geringsten zu hinterfragen. Geht das überhaupt? Wer zahlt eigentlich  diese Zeche?

Ein Industriezweig der sich bisher  zurückhielt ist die Autoindustrie. Das Produkt Auto wurde seit 60 Jahren immer nur teurer. Automatisch. Selbstverständlich. Da hat nie einer wirklich ernsthaft gemeckert oder mehr gefordert.  Doch auch da zeichnen sich erste Anzeichen von Einbrüchen ab. Die sogenannten „0 Euro“ Banken und Leasing Subventionen an Kunden, die basierend auf den Verzicht der Provisionen der Händler möglich sind. Doch auch diese führen statt zu guter Geschäftsentwicklung, eher zu immer mehr Autohändlerpleiten.

Wie kommt man aus dieser Abwärts Spirale raus ?

Mit Leistung und Einsicht. Mit Top Leistung beim Produkt! Und der Einsicht das diese einen echten Preis haben muss. Der kann nicht NULL sein! Überall auf der Welt. Trotz Billiglohn. Oder wir müssen das Geld abschaffen. Danach wirtschaften wir nach dem Motto.“ Deine Leistung gegen meine Leistung“ Ohne Leistung gibt es nichts.

Das ist Spannung pur. Wo führt das hin? Werden wir landen oder abstürzen? Was meint Ihr? Bis dahin:

Wichtig ist es: Mit Gerüchten aufzuräumen.

Dem Gerücht,  draußen in der Internetwelt gäbe es täglich mehr Menschen und Unternehmen, die alles umsonst machen widerspreche ich hier !  Das ist Völliger Unsinn!  Diesem Gerücht setze ich meine international  Netzwerkarbeit entgegen und die sagt eher folgendes:

Wenn es eine wirkliche gute „Top Webseite“ inklusive CMS und Webspace sein soll, dann kostet die in Amerika, Indien, China, Deutschland oder Afrika annähernd das Gleiche, entsprechend der jeweiligen Währung. Und zwar deshalb weil inzwischen auch Billiglohn Länder wie Indien erkannt haben, das es zum Überleben mehr braucht als 0,- Euro.

Saisonal bedingte Schwankungen durch extrem hohe Auslastungen lassen wir mal außen vor. Bei Hostrocket in den USA gab es noch nie  „0 Euro“  oder  „0,- Dollar“ Angebote  und trotzdem sind die Netz Dinos nicht nur in den USA sondern  immer noch weltweit im IT Buisness tätig.  Für australische oder japanische IT Dienstleister gilt das Gleiche. Die kochen alle nur mit Wasser!!!

Wenn sich Unternehmen weiterhin von der „angeblichen“ weltweiten Konkurrenz im Internet beeindrucken lassen und ihre Leistungen nicht ordentlich bezahlt nehmen, dann werden wir uns in Deutschland in der Folge aus dem Thema Arbeitsmarkt Dienstleistungssektor  IT verabschieden müssen. Oder die Leistungen heutiger IT Admins und Supporter wird durch Maschinen ersetzt werden müssen. Denn nur Software Roboter können günstig weiteres Marktpotential erobern  um bei weiteren Subventionen  die nächsten Jahre überleben zu können.

Geschätzte Verbraucher, Vertriebschefs und Unternehmer, geht mal kurz in Euch und denkt drüber nach ob es nicht endlich Zeit ist die „0,-Euro“ oder „Geiz ist geil“ Gießkanne jemand anderem in die Hand zu drücken und den mit einem kräftigen Tritt ins Hinterteil, ins Nirwana zu schicken.

Lasst uns über den Umfang der Leistungspakete diskutieren, aber bitte nicht das Leistung  nichts kostet. Das geht gar nicht! Oder wie klingt das hier? Computerstimme am Telefon : „Wenn Sie Neukunde sind wählen sie bitte die 1. Wenn sie mit einem Menschen sprechen wollen versuchen sie es nächstes Jahr vielleicht noch einmal, oder schreiben eine Mail an support@.

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74